Du ertappst dich dabei, nicht alles bei den Einstellungen in Deiner Slicer-Software für den 3D Druck bedacht zu haben? Der Druck sieht so aus als würde er nicht perfekt werden und Du erinnerst Dich, einen wichtigen Punkt nicht kontrolliert und eingestellt zu haben? Dann empfehlen wir Dir diese Checkliste von 10 Schritten zur perfekten Druckdatei zu notieren und neben Deinem PC zu heften, damit Du sie immer im Blick hast wenn Du Deine Druckdatei vorbereitest.
Wir wünschen viel Erfolg bei Deinem nächsten Druck! Die 10 wichtigsten Fragen in Zusammenhang zum Druckvorgang gibt es in Kurzfassung am Ende als Checkliste serviert.
Aber nun zur Erklärung der einzelnen Punkte.
1. Ausrichtung des Modells
Was soll oben, was soll unten liegen? Je nachdem wie das Modell auf der Druckplatte ausgerichtet wird, müssen mehr oder weniger Stützen vorgesehen werden. Das beeinflusst dann natürlich auch die Druckzeit.
Zudem ist es meist relevant, welche Seite auf der Druckplatte liegt. Diese weist dann meist eine glattere Oberfläche auf als jene, welche oben dann geschlossen wird.
2. Position auf Druckplatte
Die Druckplatte verdreckt und muss regelmäßig gesäubert werden. Wechsle von Druck zu Druck auch die Position auf der Druckplatte, damit nicht immer die selbe Stelle verschmutzt wird. Das erspart dir das Säubern nach jedem Druckvorgang.
3. Stützen
Wo werden Stützen benötigt und wo nicht? Gerade dies ist eine sehr wichtige Einstellung für den Druck und zwar deshalb, weil es sowohl die Druckgeschwindigkeit beeinflusst, als auch die Oberfläche. Dort wo Stützmaterial gedruckt wird, ist die Oberfläche nach der Abtrennung nicht immer sauber.
Um das zu vermeiden, gilt es die Stärke und Dichte des Stützmaterials auch zu berücksichtigen. Desto weniger Dicht, desto schneller der Druck aber womöglich desto größer die Gefahr, dass die zu stützende Stelle sackt.
4. Füllung
Wie stabil muss und soll das gedruckte Modell sein? Desto höher die Dichte, desto stabiler. Dem zu folge wird auch mehr Druckmaterial benötigt und es verlängert sich dementsprechend auch die Druckzeit.
Wird weniger Füllung benötigt, empfiehlt es sich die geschlossenen Schichten zu erhöhen, damit die Oberfläche am Ende sauber und geschlossen gedruckt wird.
5. Konturbahnen
Die Einstellung der Druckplatte ist der letzte wichtige Schritt bevor der eigentliche Druck beginnt. Damit man etwas Zeit gewinnt um die Höhe der Druckplatte einzustellen, können Konturbahnen aktiviert werden. Diese Außenbahnen simulieren die erste Schicht und so hat man während dessen die Zeit den Abstand von Düse zu Druckplatte optimal einstellen zu können.
Geht es dir zu schnell? Dann lässt sich im slicer auch die Geschwindigkeit der Konturen separat einstellen.
Du möchtest wissen, wie man den Drucker richtig einstellt? Dann haben wir hier die wichtigsten Schritte zusammengefasst.
6. Schichthöhe
Die Schichthöhe gibt an, wie dick jeder Layer in zehntel Millimeter aufgetragen werden soll. Dabei bildet eine niedrigere Schichthöhe bessere Details ab, wobei hingegen eine höhere Schichthöhe natürlich die Druckzeit verkürzt.
Um also kleine Details besser zu drucken muss die Schichthöhe klein sein. Ist ein Modell detailarm und großflächig geformt, so kann eine größere Schichthöhe verwendet werden.
Wir empfehlen zwischen einer Schichthöhe von 0,1 mm und 0,3 mm bei einem Düsendurchmesser von 0,4 mm. Zu Beginn sollte man mit 0,2 mm Schichthöhe beginnen, um sich an den eigenen Drucker heran zu tasten. Das wichtige ist es ein Gefühl dafür zu bekommen mit welcher Schichthöhe man bei welcher Art von Modellen arbeiten muss.
7. Geschwindigkeit
Wer zu schnell fährt begibt sich in ein größeres Risiko. So ist es auch beim 3D Drucken. Wer den Fokus auf die Geschwindigkeit und somit auf eine kurze Druckzeit legt, muss damit rechnen, dass Details nicht optimal gedruckt werden, Vibrationsstellen am Druckteil sichtbar werden, das Filament nicht für diese Geschwindigkeiten ausgelegt ist usw.
Auch in diesem Zusammenhang gilt, desto langsamer der Druck, desto besser die Verarbeitung der Oberflächen und Konturen.
Interessant hierbei ist auch die unterschiedlichen Geschwindigkeitseinstellungen von Füllung und Außenschichten. Somit wird es einem ermöglicht, die Füllung schnell zu drucken um Zeit zu sparen und für die Außenschicht langsam zu drucken, sodass man neben der Zeitersparnis auch ein optisch besseres Ergebnis erhält.
8. Temperatur (Düse und Druckbett)
Die Einstellung der Düse und des Druckbetts unterscheidet sich von Material zu Material. Die empfohlenen Angaben findet man stets auf den Filament-Rollen und daran kann man sich orientieren.
9. Kühlung
Die Kühlung kann für den gesamten Druckgang oder auch für einzelne Schichten eingestellt werden. Aber Achtung, bei manchen Druckern kann eine zu hohe und vor allem zu rasche Drehzahlerhöhung zu Problemen führen. Kühlt nämlich der Lüfter so stark, dass er die Druckplatte oder die Düse um einige wenige Grad aprupt abkühlt, kann dies zu schlechten Druckergebnissen führen sowie im Extremfall auch zum totalen Stillstand des Druckers. (aufgrund der Sicherheitseinstellung bei unnatürlichen Temperatur An- oder Abstieg)
10. Slicing – die Drucksimulation
Nun sind wir fast durch und kommen zum Schlusspunkt: Die Analyse des Druckvorganges, dem Slicing. Bei dieser Analyse gilt es genau hinzusehen und zu verstehen, ob die getroffenen Einstellungen auch die Richtigen für diesen einen Druck sind. Dabei gilt es die Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Weist mein Modell auf Grund schlechter Datei Fehler auf?
- Sind genügend Konturen vorhanden?
- Ist genügend Stützmaterial vorhanden?
- Kann auf Stützmaterial verzichtet werden?
- Muss Stützmaterial hinzugefügt werden?
- Gibt es Stellen wo die Füllung nicht ausreicht?
- Bietet das Füllmaterial genügend Auffangfläche für die Deckschichten?
- Sind die Außenwände geschlossen?
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